Pop, Rock und der geschenkte Löwenmarsch: Ein Herbstkonzert der Mosbacher Stadtkapelle

Das Herbstkonzert der Mosbacher Stadtkapelle in der Alten Mälzerei stand ganz im Zeichen des Mottos „November Rain“. Über 200 Gäste, darunter auch Oberbürgermeister Julian Stipp, fanden sich ein, um dem musikalischen Spektakel zu lauschen. Unter der Leitung von Dirigent Heiko Roth bot das Ensemble ein abwechslungsreiches Programm, das zwei Stunden lang populäre Melodien präsentierte.

Besonders im Fokus standen diesmal die Genres Pop und Rock, was das Motto in Anlehnung an Guns N’ Roses schon deutlich machte. Vorsitzender Horst Bauer ehrte langjährige Mitglieder und gab damit der Veranstaltung eine persönliche Note.

Den Auftakt bildete die energiegeladene Titelmelodie der Muppet-Show, die bereits das Bild tanzender Puppen auf der Bühne heraufbeschwor.

In seiner Begrüßung betonte OB Stipp die verbindende Kraft der Musik, die neben dem Sport die Menschen am meisten zusammenbringe. Der Rathauschef hatte zudem einen besonderen Gruß aus seiner ehemaligen Gemeinde Salach mitgebracht: einen Notensatz des Salacher Löwenmarsches, der den dortigen Musikern als Zeichen der Verbundenheit galt. Bevor die Tenorhornpolka von Walter Tuschla ertönte, würdigte Stipp den Musikverein als wichtigen Bestandteil der Stadtgesellschaft.

Es folgte eine musikalische Hommage an den in Hamburg geborenen Saxophonisten und Komponisten Bert Kämpfert. Die Musikerinnen und Musiker präsentierten ein frisches Potpourri, das unter anderem den „A Swingin Safari“ und „Spanish Eyes“ umfasste. Dabei demonstrierte die Stadtkapelle die stilistische Vielfalt und Zeitlosigkeit von Kämpferts Kompositionen, die von beschwingt bis romantisch reichten. Mit „Abba Hits For Brass“, arrangiert von Kurt Sorbon, bot das Ensemble ein weiteres Ohrwurm-Paket, das schnell zum Mitsummen einlud.

Im nächsten Abschnitt entführten die Glamrock-Klänge von „Queen in Concert“ das Publikum. Der Moderator, der bei jedem Stück wechselte, stimmte die Titel einzeln an. Mit „It’s A Kind Of Magic“ begann das Holz inklusive zweier Fagott, u.a. mit unserem Nachwuchsmusiker. Mit „Too Much Love Will Kill You“ und „Crazy Little Thing Called Love“ gelang eine bombastische Darbietung, die die Zuhörer begeisterte.

Den Höhepunkt des Konzerts bildete der Titelsong „November Rain“, der auf einer abgedunkelten Bühne begann. Die Melodie entwickelte sich langsam. Das Blech konnte glänzen. Die Verbindung von Rock und symphonischer Blasmusik kam eindrucksvoll zur Geltung.

Die Stadtkapelle entführte das Publikum auch auf die irische Insel mit Ed Sheerans „Perfect“ und einer Hommage an „Lord Of The Dance“. Mit einem satten Sound und flinkem Spiel begeisterten die Musiker in dieser Sektion.

Das Finale, Leonard Cohens „Hallelujah“, war ein himmlisches Erlebnis. Das Holzregister „sang“ engelsgleich, und bald stimmten die anderen Musiker sanft ein. Zugabe-Rufe und Applaus hallten durch die Alte Mälzerei, und ein kleiner Irish Step versüßte den krönenden Abschluss mit dem Badnerlied.

Vorsitzender Horst Bauer lobte Heiko Roth für seinen großartigen Einsatz und zeichnete ihn für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft mit dem Vereinsabzeichen in Silber aus. Martin Hußfeldt wurde für 20 Jahre Hornspiel geehrt, während der ehemalige Dirigent Erich Schulz, der nun wieder Trompete spielt, eine Urkunde zur Dokumentation seiner Ehrenmitgliedschaft erhielt. Ein gelungener Abend, der die Verbindung von Tradition und Moderne in der Blasmusik eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Das Jahreskonzert wurde unter anderem in der RNZ unter der Rubrik "Usere Tipps zum Wochenende" angekündigt.